Amerikastudien

Projekt:
Förderung:

Einstellung ostdeutscher Jugendlicher zu den USA
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Die USA sind ein Land voller Widersprüche. Dies spiegelt sich auch im Amerikabild der Deutschen wider: Für die einen stellen die USA ein Hassobjekt dar, für die anderen das Ideal von Freiheit und Demokratie. Die Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen hängt auch von der Verbreitung solcher Bilder unter der Jugend ab. Daher wurde mit einer landesrepräsentativen Studie unter 2.100 brandenburgischen Jugendlichen das Ausmaß von pro- und antiamerikanischen Einstellungen erfasst. Gleichzeitig wurde nach den politischen und gesellschaftlichen Wurzeln dieser Einstellungen gefragt. Tatsächlich finden sich Elemente der offiziellen USA-Kritik, wie sie in der DDR verbreitet waren, noch immer in den Antworten der Jugendlichen. Emotionale Ablehnung erfahren die USA allerdings nicht durch die politisch links-, sondern eher durch die rechtsorientierten Jugendlichen. Die Studie widmete sich auch der Verknüpfung von amerikakritischen und judenfeindlichen Einstellungen. Die Bilanz der Analysen überrascht: Anscheinend hat die historische Allianz von Amerika- und Judenfeindschaft in Ostdeutschland keinen Bestand: Höher gebildete Jugendliche neigen gerade dann zu antisemitischen Vorurteilen, wenn sie den USA besonders offen gegenüberstehen.


Freytag, R. & Sturzbecher, D. (1998).
Die zweite Entdeckung Amerikas. Einstellungen ostdeutscher Jugendlicher zu den USA.
Potsdam: Verlag für Berlin-Brandenburg.
ISBN 3-932981-10-3